Heute ist es leider so, daß immer mehr Menschen völlig ausrasten und in ihrer Wut Dinge tun, die sie schon nach kurzer Zeit wieder bereuen.
In unserer Gesellschaft, in der nur Leistung zählt, bleibt auch kaum noch Platz zum Abschalten.
Der berufliche Stress ist enorm, und dieser Stress läßt einen auch nach Feierabend nicht los.
Schnell ist man aufgebracht, nervös und regt sich über jede Kleinigkeit auf.
Wenn dann andere noch dagegenhalten, weil es in ihrem Innern vielleicht genau so aussieht, kann es schnell zu einer Eskalation kommen.
Haben Sie ein Problem mit Ihrer Wut?
Geht es Ihnen eventuell auch so? Merken Sie selber, daß Sie sich immer öfter nicht in der Gewalt haben und Dinge tun, die Sie eigentlich nicht machen wollten?
Geschirr an die Wand werfen ist wohl das bekannteste Beispiel dafür, aber auch noch eines der harmlosen.
Viel schlimmer ist es, wenn man in seiner Wut zu Gewalt gegen andere greift!
Und meistens sind es noch nicht einmal die Menschen, die vielleicht ein Auslöser für diesen Wutanfall sind, sondern die eben gerade zufällig in der Nähe sind.
Auswirkungen von Wut
Die häufigsten Auswirkungen von wütenden Menschen kann man im Straßenverkehr beobachten.
Durch die relative Anonymität, keiner kennt Sie ja, benimmt sich so manch ein Mitbürger, wie er es zu Hause oder auf Arbeit nie machen würde.
Manches mal habe ich den Eindruck, diese Menschen setzen sich nur in Ihr Auto, um Streß zu verbreiten und Streit zu suchen!
Doch diese Wutausbrüche können ein böses Ende finden:
Entweder man kommt zu Schaden, sei es durch einen Unfall oder ein Bußgeld, oder noch schlimmer:
Man verletzt auch völlig Unbeteiligte, die man gar nicht kennt und die für die eigene schlechte Laune nun wirklich nichts können.
Warum sind Sie denn so wütend?
Jedesmal, wenn Sie fast am Ausrasten sind, sollten Sie sich mal fragen:
Warum bin ich plötzlich so wütend?
Gibt es einen wirklich triftigen Grund?
Hat der andere wirklich Schuld daran, oder bilde ich mir das nur ein?
Manchmal fühlt man sich nicht nur im Recht, man ist es auch. Aber das ist zuerst einmal eine rein subjektive Meinung, die sich erst später bestätigen wird.
Zu diesem Zeitpunkt, wo Sie sich über etwas aufregen, was ein anderer Ihnen gegenüber falsch gemacht haben soll, wissen Sie ja noch gar nicht, ob Sie denn überhaupt im Recht sind.
Und einen anderen anzubrüllen, der vielleicht nicht mal für das Geschehnis kann, ist vollkommen unfair, wenn es nicht hundertprozentig bewiesen ist.
Und auch von der Gegenseite zugegeben wird.
Aber selbst dann: Ändern sich die Tatsachen, wenn Sie ausrasten?
Eher nicht!
Erkennen Sie sich in solch einer Situation wieder?
Sie lassen Ihre Wut an den Kindern aus wegen ein paar Kleinigkeiten, oder vielleicht auch, weil sie wiederholt nicht hören.
Aber in Wirklichkeit würden diese Gründe Sie nicht dazu bringen, wie ein Irrer rumzutoben!
Die Ursache ist vielleicht vielmehr, daß der Monat noch nicht zu Ende ist, das Geld aber schon.
Das macht Sie wütend, nicht der Ungehorsam Ihrer kleinen Kinder!
Aber an ihnen können Sie es ja dann auslassen, da haben Sie den geringsten Widerstand!
Angestaute Wut
Was ich damit sagen will, und es trifft auch nicht auf jeden Wüterich zu:
Die Ursache für einen Wutausbruch ist sehr selten in der momentanen Situation zu finden.
Es ist der aufgestaute Ärger, den Sie vielleicht schon tagelang herunterschlucken mußten, weil Sie Ihren Chef ja wohl kaum anschreien können.
Lassen Sie das bitte nicht an wehrlosen anderen Personen aus, die mit dem Grund Ihres Ärgers überhaupt nichts zu tun haben!
Auch wenn Sie durch diese vielleicht im Moment gerade gereizt wurden!
Sie haben ein Wutproblem, ein Problem, Ihre Wut zu kontrollieren!
Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch: Nicht jedes Ärgernis müssen Sie kommentarlos herunterschlucken!
Aber seien Sie wütend gegen jemand, der Sie wütend gemacht hat, und nicht gegen den, der gerade da ist!